Chiropteralupos 2

Chiropteralupos 2

Deacon beobachtete den Jäger der sich um diese späte Stunde noch im Wald rumtrieb sehr genau. „So ein Trottel, ruf deinen Köter nur solange du willst. Der wird nicht mehr kommen.", dachte er sich und musste sich sein Lachen verkneifen. Er pirschte sich näher heran.
Grade als er dem Jäger an die Kehle springen wollte, fiel ein größerer Wolf über den Jäger her. „Hey! Das war meine Beute!" – „Pfft, na und? Du solltest lieber die Grenze bewachen und nicht irgendwelche Menschen jagen. Oder wollen wir etwa unsere Befehle missachten?" –„Nein, natürlich nicht…." – „Dann ist ja gut, los mach das du weg kommst! Oder muss ich dir erst Beine machen?" – „Ja ja.", sagte Deacon und leckte sich das Maul. Er drehte sich um und wollte grade los gehen, als ihn der andere ins Nackenfell packte. Er hatte sich wieder in seine normale Form verwandelt und hielt Deacon in der Luft. Eine unangenehme Situation, zu Mal der Kerl riesig war. „Was war das?!" – „Nichts, ich sollte mich jetzt besser auf den Weg machen.", entgegnete Deacon ihm mit ungewollt eingekniffener Rute. Ohne ein weiteres Wort wurde Deacon gegen einen Baum geworfen. Er raffte sich auf und schaute auf den Jäger.
Er hatte sich schon so auf das Mahl gefreut. Der andere packte sich den noch lebenden und verschleppte ihn tiefer in den Wald hinein. Seufzend machte sich Deacon auf zu seinem Wachposten an der Grenze des Territoriums seines Clans. Er hätte dort schon längst sein sollen, aber bis jetzt hatte er noch nie das Vergnügen gehabt einen vom Fledermausclan zu treffen. Aus diesem Grund beeilte er sich auch nicht, sondern trabte gemächlich durch den Wald und lies es sich nicht nehmen ein paar mal laut zu heulen. Es dauerte nicht lange bis andere Clanmitglieder ihm antworteten. Sogar ein paar normale Wölfe gaben ihm Antwort. Beim Bach machte er kurz halt und trank etwas. Es löschte nicht grade wirklich seinen Blutdurst, aber es war besser als gar nichts.
„Man, was tut mir der Rücken weh! Dämlicher Bastard!", dachte sich Deacon. Er machte sich wieder auf den Weg zu seinem Posten. Beim Gedanken da dran die ganze Nacht nichts zu tun haben, hielt sich sein Elan in Grenzen. Er hoffte das dieses Mal wenigstens etwas passiert, doch den Gedankengang verwarf er schnell wieder. Denn immerhin war bis jetzt nie was bei seiner Wache passiert, also würde es heute auch nicht anders sein. Er ging weiter. Plötzlich stieg ihn ein fremder Geruch in die Nase. Er stieg auf seine Hinterläufe und roch nochmal. Der Geruch kam nicht von einem Menschen. es war keiner aus seinem Clan, aber dennoch war ihm der Geruch vertraut. Mit schnellem Schritt ging er weiter, denn er befürchtete dass einer vom anderen Clan das Revier betreten haben könnte.
Je weiter er in Richtung seines Wachpostens lief, desto stärker wurde der Geruch. Schemenhaft sah von weitem eine Gestalt. Er versteckte sich in einem Gebüsch nahe dem Fremdling. Es war eine aus dem Fledermausclan, sie hatte grade erst die Grenze überschritten. Deacon überlegte was er nun am besten tun sollte. Sie töten oder sie gefangen nehmen? Er dachte sich, dass er sie besser erst gefangen nimmt. Denn immerhin könnte er sich nachher immer töten. Er wartete bis sie seinem Versteck noch etwas näher kam und sprang dann genau vor sie. Knurrend und mit hochgezogenen Lefzen musterte er sie. „Na sie mal einer an wen wir hier haben? Wie schade das ich dir dein hübsches Gesicht verunstalten muss.", sagte Deacon und schaute ihr in die Augen. Irgendwie bereute er seine Worte nun.